
Pauschalisierungen beginnen in der Regel mit „Die“ und sind selten zutreffend. Das gilt insbesondere für alle Sätze, die mit „Die Cloud ist nichts für …“ beginnen, egal welche Teilgruppe der Wirtschaft oder Gesellschaft dann folgt. Denn inzwischen müsste es heißen: „Die Cloud ist!“ Und zwar Alltag. Grund genug, einmal zu hinterfragen, warum sich viele Unternehmen dann noch immer so schwer damit tun, bei ihrer IT stärker auf Cloud-Lösungen zu setzen.
Apps sind Cloud per sé
Hinter den meisten Apps, die auf oder von mobilen Geräten genutzt werden, steckt eine Cloud-Lösung. Das gilt für die großen Social-Media-Plattformen genauso wie für Fitness Tracker. Aber da sie Apps heißen und nicht Cloud, werden sie nicht als solche wahrgenommen.
Geschäfte machen in der Wolke
Das gleiche gilt für überregional oder gar global genutzte Geschäftslösungen, wie Customer-Relationship-Management– (CRM) oder Sales-Plattformen. Der praktische Nutzen – dass man mobil und in Echtzeit auf Kundenstammdaten, offene Bestellungen oder den Warenbestand zugreifen kann – macht die Entscheidung für solche wolkenbasierten CRM-Lösungen einfach. Und erst einmal eingeführt, vergessen Anwender umgehend, dass die Applikation in der Cloud gehostet ist. Weder beim Look & Feel, noch beim Arbeitskomfort gibt es heute noch Unterschiede zwischen Cloud Computing und dem Arbeiten mit lokal installierter Software.
Wer betriebswirtschaftlich denkt, kommt an der Wolke nicht vorbei
Schuld an der Wolken-Skepsis ist nicht zuletzt der griffige aber leicht unpräzise Begriff „Cloud“ selbst. Denn eigentlich handelt es sich bei den meisten Angeboten um eine Form von „… as a Service“. Je nachdem, was man als Unternehmen benötigt, gibt es Infrastructure, Platform und Software as a Service aus der Cloud. Und „as a Service“ ist etwas, das wir alle täglich in verschiedenster Form nutzen. Kennen sie zum Beispiel „Cars as a Service“? Es gibt sie als Taxi, Uber, Limo-Service, Regional– und Überlandbus, Car Sharing, Paketdienst, Pizzalieferant, etc.
Das Prinzip Cloud ist nicht neu – oder: Wer würde schon eine S-Bahn kaufen, um (erfolgreich) anzukommen
Und auch die inneren Widerstände dagegen, „umzusteigen“ sind dieselben. So wie unser Auto „schon immer“ vor dem Haus steht, waren beispielsweise Office-Programme „schon immer“ auf dem eigenen Rechner. Es ging ja auch nicht anders, da Cloud-Lösungen Kinder des noch jungen Breitbandzeitalters sind. Aber so, wie man sich fragen sollte, ob die Investitionen, die Kosten und der Aufwand, die mit einem privaten PKW verbunden sind, sich wirklich rechnen, so sollte man das Konzept, alles lokal oder On Premise zu installieren, hinterfragen. Schließlich geht es auch hier nicht nur um einmalige Anschaffungskosten. Eine Lösung wie Office 365 nimmt Unternehmen jedweder Größe die Sorgen und den Zeitaufwand für die Pflege, Updates und Sicherung der Anwendung ab. Wer will sich schon darum kümmern, dass das Taxi alle Inspektionen bekommt? Die Devise heißt vielmehr: einsteigen, ankommen, aussteigen. Das Ziel erreichen.